Nachträglich übersetzt Mein Gesicht wird vom Wind gekühlt, mein Körper schwitzt, mein Herz rast. Meine Beine bewegen sich, als wäre es ein Kampf zwischen Leben und Tod. Mein Fahrrad verwandelt die Energie in noch höhere Geschwindigkeit. Ich möchte diesen Tag nur hinter mir lassen. Jedes Jahr das selbe... Ich versuche zu entfliehen. Das meine Wahl, dieses Jahr nicht die schlauste war, habe ich schon bemerkt, als ich die Bahn verließ und die Massen von Menschen sah. Wenn ich nun Gruppen von Männern überhole, werde ich sogar noch schneller. Hoffentlich so schnell, dass sie mich nicht sehen und nicht entscheiden können , ob ich es wert bin - oder nicht - mir hinterher zu rufen. Das kann ich heute nicht verkraften. Aber sollte ich das überhaupt an irgendeinem Tag verkraften können? Meine ersten Erinnerungen - die ich mit dem Tag verbinden kann - sind voll mit grölenden, singenden und lachenden Gruppen von Männern. Und dem Gefühl von Scham. Warum schäme ich mich, wenn ich überhaupt nichts
raskild Ausstellungsrezension Kampf um Sichtbarkeit Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919 Die Nationalgalerie in Berlin nahm das 100-Jährige Jubiläum der Aufnahme von Frauen an der Berliner Kunstakademie als Anlass für die Ausstellung “Kampf um Sichtbarkeit“. Sie beschreibt die Ausstellung selbst als “eine Revision der eigenen Sammlung unter dem wichtigen Aspekt heutiger Diskurse um Gleichberechtigung.“ Des Weiteren gibt die Nationalgalerie an 60 Werke aus 140 Jahren zu zeigen. Zum Teil aus ihren Dauerausstellungen, Werke die seit “langen Jahren im Depot erneut […] zu sehen [sind]“ und auch einige die noch nie auf der Museumsinsel gezeigt wurden. All dies mit der Begründung, dass über die Jahre viele Künstlerinnen in Vergessenheit geraten sind. Seit ich die Plakate für die Ausstellung zum ersten Mal sah, wollte ich sie besuchen. Letztes Wochenende (15.02) war es dann endlich so weit. Etwas spät, aber die Ausstellung ist noch für 2 weitere Wochen zu sehen – bis zum