Jan-Ulric, ich, Milli, unser Freund Andrew vorne Lotte und Pepe |
- Was macht deine Gastfamilie in Sierra Leone?
Milli ist Sozialpädagogin und arbeitet hier im Bereich der Sexualaufklärung. Letztes Jahr startete sie ihr Projekt mit Workshops für 8 Lehrer aus den UMC-Schools. Hier vermittelt sie, unter anderem, Grundwissen über den weiblichen Zyklus, Schwangerschaft, Sex, Geschlechtskrankheiten und FGM (Beschneidung). Im Juni hat sie ihren letzten richtigen Workshop (das ist dann der 12., der 13. dient zur Wiederholung und Verabschiedung). -- Hier ein Bericht über einen ihrer Workshops --
Mit drei der Lehrern wird sie ein Team zusammenstellen, welches Workshop für Teenager vorbereitet und durchführt. Milli plant, dass die Lehrer die Workshops durchführen sollen und sie hinten sitzen wird und im nachhinein Tipps gibt. Danach ist auch geplant Trainings und Workshops zu planen, organisieren und durchzuführen für andere Lehrer. Das sollen ebenfalls die einheimischen Lehrer machen. Damit wäre gesichert, dass das Projekt sobald es richtig begonnen hat auch ohne sie laufen kann, wenn sie nach Deutschland zurückkehrt. Die Workshops dienen alle um der hohen Teenagerschwangerschaftsrate entgegen zu wirken. Das Projekt startet in den UMC-Schools, sobald es richtig und gut läuft, soll es auch landesweit ausgeweitet werden.
Jan-Ulric ist Krankenpfleger und hatte bevor er nach Sierra Leone ging einen 4wöchigen Tropenmedizinischen Kurs. Circa ein Jahr unterrichtete er hier Lotte und Pepe. Seitdem ich das übernommen habe kümmerte er sich um die alltäglichen Dinge, die hier anfallen, wie zum Beispiel um die aufwändigen Einkaufstouren, Geld abheben (da sitzt man oft 1 stunde nur auf der Bank rum) oder auch alles um unsere Mitarbeiter herum zu organisieren. Seit einigen Wochen laufen jetzt die Gespräche mit dem Bishop, in welchem Krankenhaus er eingesetzt wird. Jan freut sich sehr darauf in einem Krankenhaus zu arbeiten, denn er sieht hier viele Defizite im Gesundheitssystem, auf die er hoffentlich positiv einwirken kann.
Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass ihr Vertrag offiziell Ende Januar 2018 abläuft. Da die Projekte, aber noch nicht so weit sind alleine zu laufen und es wohl auch nicht im Januar sein werden, wird ihr Vertrag voraussichtlich um weitere 2 Jahre verlängert, nachdem sie ein paar Monate in Deutschland waren.
- Über welche Organisation bist du in Sierra Leone?
Die Weltmission ist die Organisation der Evangelisch-Methodistischen-Kirche in Deutschland. Die EMK gehört zur internationalen United-Methodist-Church, kurz UMC. Die Weltmission unterstützt Projekte in 14 Länder der Welt, zum Beispiel in Albanien, Indien, Kenia, Russland oder Uruguay. Unter anderem hat sie "Missionare" in Brasilien, Mosambik und Uruguay, die dann mit der UMC vor Ort zusammen arbeiten.
Die Missionare sind Christen und Mitglieder der Evangelisch-Methodistischen-Kirche, werden aber nicht in die Länder entsandt um ihren Glauben zu verbreiten. Das liegt daran, dass sich die Weltmission nicht als Missionswerk sieht und ihr eigenes Verständnis von Mission hat. So sagt die Weltmission selbst auf ihrer Website:"Mission ist nicht Reklame für eine Weltanschauung, für eine bestimmte Kultur oder für die eigene Kirche." Und weiter heißt es: "... [A]lles, was wir tun, um Menschen in Berührung mit Gottes Liebe zu bringen, [ist] Mission." Das heißt, die Missionare von der Weltmission werden in andere Länder geschickt um dort Soziale Projekte aufzubauen, zu unterstützen oder auch weiter zuführen, aber nicht um die Menschen zum christlichen Glauben zu bekehren.
- Bist du also ein Missionar der Weltmission?
NEIN! Ich mache einen Freiwilligendienst "mit" der Weltmission.
Es werden zwei Arten von Freiwilligendienst von der Weltmission angeboten. Zum einen arbeitet die Weltmission mit Weltwärts zusammen und bietet damit einen Freiwilligendienst mit entwicklungspolitischem Schwerpunkt an. Hier kann man in 4 verschiedene Länder geschickt werden und arbeitet in Kindergärten und -heimen oder in Sozialen Projekten mit Jugendlichen. Hier wird der großteil der Kosten von der Weltmission und weltwärts abgedeckt.
Ich bin über die zweite Art von Freiwilligendienst in Sierra Leone. Da ich hier in einem privatem Haushalt unterrichte um den Missionaren der Weltmission zu ermöglichen ihre Aufgaben zu erfüllen und nicht in einer öffentlichen Einrichtung, gehöre ich zu keinem Projekt von weltwärts oder der Weltmission. Mein Freiwilligendienst wurde sozusagen von der Weltmission vermittelt. Allerdings werde ich auch weiterhin von ihr unterstützt. So habe ich zwar die Flugkosten größtenteils alleine getragen und auch die Impfungen alleine gezahlt. Doch meine Versicherung wird von der Weltmission getragen und sie stellt mir monatlich ein kleines "Taschengeld" zur Verfügung.
-Zusatz

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