Eigentlich habe ich in meinen Blogentwürfen schon angefangen ein bisschen etwas über das Schulsystem zu schreiben. Allerdings dauern meine längeren Einträge auch länger und ich sammel länger Informationen. Aus gegebenen Anlass möchte ich deshalb jetzt schon mal ein paar Worte über die Universitäten hier verlieren.
Unser ehemaliger Mitarbeiter Kemoh geht nun zur Uni. Das Jahr hätte eigentlich im Oktober anfangen sollen, so dass ich ihn nicht mehr als Caretaker kennengelernt hätte. Allerdings habe ich ihn noch als Caretaker erlebt, da das Jahr einfach nicht begonnen wurde, bzw. nicht zum geplanten Zeitpunkt starten konnte, weil die Examina noch nicht durch waren und die Lehrer auch nicht vom Staat bezahlt wurden. Es ging noch eine Weile hin und her, bis das Jahr dann endlich im APRIL(!!!), also ein halbes Jahr später, gestartet hat.
Nun sieht die jetzige Situation so aus, dass die jährlichen Examina trotzdem im Juli, also nächsten Monat starten. Das heißt: Sie fangen ein halbes Jahr später an, hatten jetzt drei Monate Uni und schreiben jetzt ihre Abschlussprüfungen für das erste Jahr. Das wäre jetzt nicht so schlimm, wenn sie nur über Themen schreiben würden, die sie in den 3 Monaten behandelt haben. Was schon genug wäre, da sie irgendwie versuchen in die drei Monate alles reinzupressen was geht und das ganze fehlende Semester aufzuholen. Aber nein, die Studierenden schreiben über alles, was im ersten Jahr HÄTTE rankommen KÖNNEN!
Das heißt: Sie müssen eigentlich ein ganzes Semester alleine zu Hause lernen.
Schon in Deutschland wäre das schwer, aber hier ist es, meiner Meinung nach, fast unmöglich. Wie willst du Dinge lernen, die du nie besprochen hast, wenn es hier eigentlich keine Bücher gibt und nicht an jeder Ecke Internetzugang?
Wäre das nicht alles schon schlimm genug, zahlt man hier 500 Euro pro Jahr. Wenn man jetzt 2 Punkte (oder schlechter) schreibt fliegt man von der Uni und darf den ganzen Anmeldeprozess wiederholen. Die Höchstpunktzahl ist 5, mit 3 musst du das Jahr wiederholen.
Und an dieser Stelle fange ich wieder an zu weinen, denn es ist so unfair! 70% der Bevölkerung hier lebt mit unter einem Euro pro Tag. Um ihr Kind in die Uni schicken zu können, haben sie also entweder jahrelang gespart oder die ganze Familie hat zusammengelegt.
Jetzt stellen wir uns folgende Situation vor: Wir haben einen Mann von 30 Jahren. Sein Name ist Ali. Vor 5 Jahren hat er die Schule beendet und seitdem gearbeitet und gespart um zu studieren zu können. Auch seine Eltern haben alles Geld zurückgelegt, was sie konnten. Dann soll die Uni beginnen, aber sie fängt einfach nicht an. Ali wird sauer und nimmt an Demonstrationen teil, die im übrigen hier verboten sind. Bei dieser Demonstration entkommt er nur knapp einer Kugel, die von der Polizei in die Menge geschossen werden. Völlig legitim und im Auftrag der Regierung. Dann endlich nach einem halben Jahr kriegt er die Nachricht, dass die Uni anfängt. Er hängt sich richtig rein und tut alles um im Stoff mitzukommen. Er lernt sogar neben der Uni für die Examina, da die freien Tage zum lernen gestrichen werden. Aber im Ende hat es trotzdem zu nicht mehr als 2 Punkten gereicht. Er hat zwar Bücher gelesen, aber er hat nicht alles verstanden, was darin stand und konnte leider niemand danach fragen. Jetzt muss er sich also nochmal anmelden oder es lassen.
Aber woher soll er jetzt das Geld nehmen? Nochmal 5 Jahre arbeiten, sparen und seine Eltern Geld zurücklegen lassen? Aber was wird dann aus dem Geld für seinen Bruder Mustafa?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass arme Menschen noch ärmer macht?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass den Menschen keine Chance lässt?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass die Menschen das gleiche Geld für eine Jahr zahlen lässt, obwohl sie nur ein halbes Jahr davon zur Uni gehen?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass Menschen nicht mal die Hälfte der Bildung vermittelt die die Studierene verdienen, aber sie dann alles wissen müssen für ihr Exam das über ihre Unizukunft entscheidet?
Wie reagiert man darauf?
Für mich gibt es heute leider nur eine Reaktion darauf: Weinen
Unser ehemaliger Mitarbeiter Kemoh geht nun zur Uni. Das Jahr hätte eigentlich im Oktober anfangen sollen, so dass ich ihn nicht mehr als Caretaker kennengelernt hätte. Allerdings habe ich ihn noch als Caretaker erlebt, da das Jahr einfach nicht begonnen wurde, bzw. nicht zum geplanten Zeitpunkt starten konnte, weil die Examina noch nicht durch waren und die Lehrer auch nicht vom Staat bezahlt wurden. Es ging noch eine Weile hin und her, bis das Jahr dann endlich im APRIL(!!!), also ein halbes Jahr später, gestartet hat.
Nun sieht die jetzige Situation so aus, dass die jährlichen Examina trotzdem im Juli, also nächsten Monat starten. Das heißt: Sie fangen ein halbes Jahr später an, hatten jetzt drei Monate Uni und schreiben jetzt ihre Abschlussprüfungen für das erste Jahr. Das wäre jetzt nicht so schlimm, wenn sie nur über Themen schreiben würden, die sie in den 3 Monaten behandelt haben. Was schon genug wäre, da sie irgendwie versuchen in die drei Monate alles reinzupressen was geht und das ganze fehlende Semester aufzuholen. Aber nein, die Studierenden schreiben über alles, was im ersten Jahr HÄTTE rankommen KÖNNEN!
Das heißt: Sie müssen eigentlich ein ganzes Semester alleine zu Hause lernen.
Schon in Deutschland wäre das schwer, aber hier ist es, meiner Meinung nach, fast unmöglich. Wie willst du Dinge lernen, die du nie besprochen hast, wenn es hier eigentlich keine Bücher gibt und nicht an jeder Ecke Internetzugang?
Wäre das nicht alles schon schlimm genug, zahlt man hier 500 Euro pro Jahr. Wenn man jetzt 2 Punkte (oder schlechter) schreibt fliegt man von der Uni und darf den ganzen Anmeldeprozess wiederholen. Die Höchstpunktzahl ist 5, mit 3 musst du das Jahr wiederholen.
Und an dieser Stelle fange ich wieder an zu weinen, denn es ist so unfair! 70% der Bevölkerung hier lebt mit unter einem Euro pro Tag. Um ihr Kind in die Uni schicken zu können, haben sie also entweder jahrelang gespart oder die ganze Familie hat zusammengelegt.
Jetzt stellen wir uns folgende Situation vor: Wir haben einen Mann von 30 Jahren. Sein Name ist Ali. Vor 5 Jahren hat er die Schule beendet und seitdem gearbeitet und gespart um zu studieren zu können. Auch seine Eltern haben alles Geld zurückgelegt, was sie konnten. Dann soll die Uni beginnen, aber sie fängt einfach nicht an. Ali wird sauer und nimmt an Demonstrationen teil, die im übrigen hier verboten sind. Bei dieser Demonstration entkommt er nur knapp einer Kugel, die von der Polizei in die Menge geschossen werden. Völlig legitim und im Auftrag der Regierung. Dann endlich nach einem halben Jahr kriegt er die Nachricht, dass die Uni anfängt. Er hängt sich richtig rein und tut alles um im Stoff mitzukommen. Er lernt sogar neben der Uni für die Examina, da die freien Tage zum lernen gestrichen werden. Aber im Ende hat es trotzdem zu nicht mehr als 2 Punkten gereicht. Er hat zwar Bücher gelesen, aber er hat nicht alles verstanden, was darin stand und konnte leider niemand danach fragen. Jetzt muss er sich also nochmal anmelden oder es lassen.
Aber woher soll er jetzt das Geld nehmen? Nochmal 5 Jahre arbeiten, sparen und seine Eltern Geld zurücklegen lassen? Aber was wird dann aus dem Geld für seinen Bruder Mustafa?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass arme Menschen noch ärmer macht?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass den Menschen keine Chance lässt?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass die Menschen das gleiche Geld für eine Jahr zahlen lässt, obwohl sie nur ein halbes Jahr davon zur Uni gehen?
Was ist das für ein Bildungssystem, dass Menschen nicht mal die Hälfte der Bildung vermittelt die die Studierene verdienen, aber sie dann alles wissen müssen für ihr Exam das über ihre Unizukunft entscheidet?
Wie reagiert man darauf?
Für mich gibt es heute leider nur eine Reaktion darauf: Weinen
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